Rubrik: Tagungsberichte
(Treffer aus pharmind, Nr. 11, Seite 1183 (2002))
Wätzig H
Kapillarelektrophorese in der pharmazeutischen Industrie / Etablierte Trenntechnik oder nur für Spezialanwendungen? / Wätzig H
Kapillarelektrophorese in der pharmazeutischen Industrie
Etablierte Trenntechnik oder nur für Spezialanwendungen?
Bericht von der High Performance Capillary Electrophoresis
Conference (HPCE 2002) in Stockholm (Schweden) vom 14. bis 18. April 2002
Prof. Dr. Hermann Wätzig
Institut für Pharmazeutische Chemie der Technischen
Universität Braunschweig
Anläßlich der High Performance Capillary
Electrophoresis Conference (HPCE 2002) in Stockholm (14. bis 8. 4. 02)
diskutierten 13 Referenten aus internationalen Unternehmen die aktuelle
Bedeutung der Kapillarelektrophorese (CE). 20 Jahre nach ihrer Einführung
in der heutigen Form ist die CE eine etablierte Technik mit klaren Konzepten
für Methodenentwicklung und Validierung. Ihre Hauptanwendungen liegen
im Bereich der Enantiomerentrennung und der Charakterisierung von Biomolekülen.
Als wesentliche Vorteile der CE gelten ihre hohe Trennleistung und die
Möglichkeit, Probenvolumina im nL-Bereich zu verwenden. Der Aufwand
bei der Probenvorbereitung ist meist nur gering, die Präzision gut
und der Probendurchsatz hoch. Die Empfindlichkeit ist im Durchschnitt
etwas geringer als bei der HPLC, sie wirkt sich jedoch nur bei schwach
UV-absorbierenden Substanzen negativ aus. Außerdem bieten Injektionen
mit der FASS-Technik (FASS = Field Amplified Sample Stacking) große
Möglichkeiten zur Verbesserung der Empfindlichkeit der CE. Im Bereich
der Massenkopplung gibt es für CE/MS bisher noch wenig Erfahrung;
vielleicht ist LC/MS die bessere Alternative. Wenn eine Maßstabsvergrößerung
der analytischen Trennung zur präparativen Trennung vorgesehen ist,
sind chromatographische Techniken durchweg vorzuziehen.
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2002